VPG/IGP und Diensthunde

VPG/IGP und Diensthunde

Der Hund und der Hundeführer werden in den Bereichen Nasenarbeit (Eigenfährte), Unterordnung, Führigkeit und auch im Schutzdienst ausgebildet.

Die Schutzhundeausbildung gliedert sich in drei Teile:

    • Nasenarbeit
      Der Hund muss in der Stufe 1 eine Eigenfährte verfolgen und in den folgenden Stufen eine Fremdfährte. Die Fährtenlänge nimmt von Stufe zu Stufe zu. Die Fährte ist mit Gegenständen und Winkeln (90°) bestückt. Ebenfalls muss sich der Hund mit den verschiedenen Alter der Fährten auseinander setzen. Es wird ein ruhiges, intensives Suchen verlangt. Die Gegenstände sind vom Hund zu verweisen oder dem Hundeführer herbei zu bringen. Bei der Schutzhundeklasse kommt zur Fährte noch eine Gegenstandssuche in einem bezeichneten Quadrat dazu. Hier muss der Hund im Quadrat von 30x30m, 40x40m oder 50x50m drei vom Richter ausgeworfene Gegenstände auffinden. In die Bewertung wird die systematische Quersuche wie das Verweisen oder Herbeibringen der Gegenstände bewertet.
    • Unterordnung
      In dieser Disziplin wird der Gehorsam bzw. Appell getestet. Sie beinhaltet das Freifolgen. Hier muss der Hund eng am Führer bleiben und die Wendungen rechts, links rechts Umkehr und links Umkehr aufmerksam mitmachen. Bei jedem Anhalten muss der Hund selbstständig die Sitzposition einnehmen. Anschliessend wird das Team in den Disziplinen Positionsänderungen bei Fuss und im Front geprüft, ebenfalls erhalten das Apportieren und das Freiablegen eine Bewertung. In den höheren Klassen muss der Hund aus der Bewegung auf Geheiss des Führers stehenbleiben oder die Positionen Sitz und Platz einnehmen. Bei der Unterordnung wird auf die Freudigkeit, Aufmerksamkeit und Reaktion des Hundes geachtet.
  • Schutzdienst
    Im Schutzdienst muss der Hund mit seinen natürlichen Mitteln einen Figuranten, welcher mit einem Schutzärmel ausgerüstet, ist in einem Versteck auffinden und verbellen, ihm durch Festhalten am Schutzärmel die Flucht vereiteln oder einen Angriff vereiteln. Bei der Bewertung wird auf das ruhige Festhalten des Schutzärmels und auf die trieblichen Eigenschaften des Hundes geachtet. Bei der Ausbildung wird dem Hund auf spielerische Art das Beissen in den Schutzärmel gelernt. Ihm wird die Freude vermittelt, sich mit dem Figuranten im Spiel um den Schutzärmel mit seinen natürlichen Kräften zu messen.

Übungsleitung

Rainer mit Malek

Rainer Riederer
Mail: rainer.riederer(at)gl.ch


DOKUMENTATION:

Mondioring – Dokumentation
Anlässlich des Lehrgangs zum Vereinstrainer

Mondioring ist eine Schutzhundesportart, dessen Programm aus den bekanntesten Schutzhundesportarten Europas entwickelt wurde mit dem Ziel, Mondioring als eine Art internationale Ring-Weltschutzhundesportart von der FCI und allen nationalen Verbänden anerkennen zu lassen. Massgeblich für das Mondioring-Programm waren demnach die Schutzhundesportarten Deutscher Schutzhund, Schweizer Schutzhund, IPO, Französischer Ring, Campagne, Belgischer Ring, KNPV (Holländischer Ring). Die Prüfungsordnung Mondioring wurde also auf einer internationalen Ebene ausgearbeitet, wodurch eine weltweite Vereinheitlichung dieser Sparte erreicht werden konnte.

Die Wichtigkeit bei der Zusammenstellung des Programmes bestand darin, dass die nationalen und internationalen Hunde-Organisationen Mondioring in ihrem Land praktizieren lassen können, ohne dass Hundesportlern bei dessen Ausübung wegen Verletzung gesetzlicher oder ethischer Aspekte ein Verbot verhängt werden kann. Einer der markantesten Unterschiede zwischen Mondioring und dem geläufigen Schutzhundesport ist, dass der Hund im herkömmlichen Schutzdienst lediglich in den präsentierten Ärmel beissen darf, ihm beim Mondioring jedoch der ganze Anzug des Schutzdiensthelfers als Beissfläche zur Verfügung steht.

Um die Arbeiten des Mondioring-Programmes ausführen zu können muss ein eingezäuntes Terrain von mindestens 40 x 60 m, maximal 5000 m2 vorhanden sein. Der Boden darf weder geteert noch gepflastert sein und es muss darauf geachtet werden, dass sich darauf keine Gegenstände befinden, die den Hund verletzen könnten. Diese Arbeitsfläche ist bereits vor Beginn irgendeiner Arbeit mit den nötigen Geräten für die Übungen ausgestattet und wahlweise über die Fläche verteilt. Zudem werden unzählige Gegenstände, die nicht direkt mit den Arbeiten in Verbindung stehen, innerhalb des Terrains verteilt. Der Fantasie bei der Auswahl dieser Objekte sind keine Grenzen gesetzt, denn sie dienen als Ablenkung und sollen ebenfalls die Sicherheit und Unerschrockenheit der Hunde testen und unter Beweis stellen. Kein Übungsgelände oder Prüfungsgelände wird identisch wie ein Vorheriges hergerichtet und somit weiss ein Übungs- oder Prüfungsteilnehmer nie, was ihn und seinen Hund erwartet. Sie müssen mit jeder Situation fertig werden.

Handelt es sich um einen Wettkampf, wird die Reihenfolge der einzelnen Übungen innerhalb der Disziplinen Unterordnung, Sprünge und Schutzdienst vor dem Wettkampf ausgelost. Der ausgeloste Ablauf gilt für alle Konkurrenten und ist verbindlich. Dieselbe Handhabung gilt für die Ablenkungen, Geräusche, Geräte etc. die Teil des zu absolvierenden Programmes sind.

Der Hundeführer darf an einem Wettkampf nicht mehr mit dem Richter sprechen nachdem er sich offiziell angemeldet hat. Mit dem Ringhelfer darf er ausschliesslich auf dem Weg von einer Übungsmarkierung zur anderen sprechen. Anderen Personen gegenüber hat er sich im Ring absolut schweigend zu verhalten. Er darf auch das Wort nur dann an seinen Hund richten, um ihm eines der zulässigen Kommandos zu geben. Die Befehle des Hundeführers müssen gemäss PO (Prüfungsordnung) gegeben, können jedoch in der Muttersprache erteilt werden. Sämtliche Einwirkungen durch den Hundeführer auf den Hund sind unzulässig.

Der Richter oder auch der Trainer kommunizieren mit dem Hundeführer mittels einer Hupe. Alle Übungen an einem Wettkampf dürfen erst auf Erlaubnis des Richters ausgeführt werden. Mit einem Signal der Hupe gibt er unter anderem den Beginn und das Ende einer Übung bekannt.

Das Ziel einer Mondioring-Prüfung liegt darin, die Veranlagungen und das Verhalten des Hundes, die Qualität seiner Ausbildung und das Können des Hundeführers zu testen, wofür ein Team in den drei erwähnten Disziplinen verschiedene, variierende Aufgaben ausführen muss.

Auf extrem genaue Ausführung der Unterordnungsbefehle wird kein sehr grosses Gewicht gelegt. So muss der Hund beim Abrufen nur zum Hundeführer kommen und beim Apportieren kann er sich mit dem apportierten Gegenstand beim Hundeführer hinsetzen wo er will.

Während eines Mondioring-Programmes gibt es zwischen den einzelnen Disziplinen und den Arbeiten innerhalb dieser Disziplinen keine Pause. Dies stellt eine grosse Herausforderung dar und bedeutet, dass während ca. 45 Minuten höchste Konzentration und Aufmerksamkeit des Teams gefragt ist.

Zur besseren Veranschaulichung liegt in dieser Dokumentation die Wettkampfsituation vor und der Einfachheit halber werden Hundeführerinnen und Hundeführer generell als Hundeführer bezeichnet.

Text von Carmen Ullrich